Schüler am Arbeitstisch
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05.06.2019

22. VDE Schülerforum 2019

Rund 40 Vorträge gaben im Rahmen des 22. VDE Schülerforums am 10. April 2019 Einblick in das Forschen, Denken und die Lebenswelt der Ingenieure und Ingenieurrinnen von morgen. Mit den Eindrücken von diesem spannenden Vormittag im Zeichen der Technik im Hinterkopf baten wir Karin Eisgruber und André Simon, zwei Mitglieder unserer Fachjury, uns aus ihrer Sicht zu schildern, warum für sie das Schülerforum ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung der (technischen) Zukunft ist.

Herzlichen Glückwunsch an den Gesamtsieger des 22. VDE Schülerforums 2019!

Mit seinem Vortrag zur „Genetischen Veränderung“ errang Stefan Wechsler den Gesamtsieg des VDE Schülerforums 2019. Ein weiteres Mal ging damit der mit 250,- € dotierte Preis an die Wilhelm-Löhe-Schule, Nürnberg. Der Vortrag Wechslers sorgte wie all die anderen Beiträge  zum diesjährigen Schülerforum wieder für einen spannenden Vormittag im Zeichen der Technik. Die Bandbreite der Vortragsthemen spiegelte aktuelle technisch-wissenschaftliche Fragestellungen. Zum Erfolg gratulierten Dr. Markus Jonscher (rechts im Bild), Department EEI der FAU Erlangen-Nürnberg, und Dipl.-Ing. Werner Battke, VDE Nordbayern.

Interessen fördern, Technik verstehen, Zukunft gestalten: MINT

MINT-Bildung für Heranwachsende: Wichtige Aktivitäten in der Region Mittelfranken

Um den Herausforderungen unserer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Welt erfolgreich begegnen zu können, wird ein tiefes Verständnis der zunehmenden Technologisierung unserer Umwelt immer wichtiger.

Es muss früh begonnen werden, dieses Verständnis zu fördern: Die natürliche Neugier und Entdecker*innenfreude von Kindern und das Forschen und Experimentieren von Jugendlichen gilt es zu unterstützen, indem früh Möglichkeiten für aktive Betätigungen in den MINT-Themenfeldern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) geschaffen werden. Denn das Interesse für MINT-Themen und -Berufe entwickeln Heranwachsende nicht erst am Ende ihrer Schulzeit.

In der Region gibt es bereits viele Akteur*innen, die - auch außerhalb von Schulen – MINT-Projekte und -Aktivitäten anbieten. Städte und Landkreise, Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Einzelpersonen engagieren sich mit unterschiedlichsten Angeboten. Eine Übersicht bietet die Webseite der MINT-Region Mittelfranken . Hier kann auch ein Newsletter abonniert werden, der  über MINT-Förderaktivitäten und -Ereignisse berichtet.

Die MINT-Region Mittelfranken ist Teil des MINT-Netzes Bayern, einer Initiative der Bayerischen Staatsregierung, und wurde 2017 mit dem Ziel der Bildung eines Netzwerkes und einer Plattform für MINT-Akteur*innen gegründet. Die Erweiterung des Netzwerkes durch engagierte Unternehmen ist ein erklärtes Ziel, Kontakt kann über die Webseite aufgenommen werden www.km.bayern.de/mint-netz-bayern

Wettbewerbe befördern Forscher*innengeist

Darüber hinaus bieten Wettbewerbe die Möglichkeit der eigenständigen Beschäftigung mit MINT-Themen. Hier werden Forscher*innengeist, Neugier, Kreativität und Innovationskraft der jugendlichen Teilnehmer*innen herausgefordert und die Ergebnisse vor einem größeren Publikum präsentiert.

Einer dieser regionalen Wettbewerbe, der in diesem Jahr bereits zum 22. Mal ausgetragen wurde, ist das VDE-Schülerforum. Jedes Jahr kommen über 40 Schüler*innenteams nordbayerischer Mittel- und Realschulen, Gymnasien und Fach-/Berufsoberschulen in die Räumlichkeiten der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und führen eindrucksvoll vor, wie viel Spaß die Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Technik machen kann.

Das VDE-Schülerforum erfährt großartige Unterstützung, ohne die die Veranstaltung nicht durchgeführt werden könnte: Die Hörsaalmoderator*innen und Fachjury-Mitglieder des Schülerforums sind VDE-Mitglieder und Angehörige der Technischen Fakultät der Universität. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

 

Autorin: 
Karin Eisgruber, ehemalige MINT-Managerin der Region Mittelfranken


 

"Der enorme Aufwand macht sich auch für den VDE bezahlt!" - Interview mit André Simon

Kennengelernt hat André Simon den VDE bereits als Teilnehmer des Schülerforums. Heute engagiert sich der Medizintechnik-Student  in der VDE Hochschulgruppe ETG Kurzschluss in Erlangen und ist selbst Mitglied der Fachjury des VDE Schülerforums. Wie er dazu kam und warum das Schülerforum für ihn wichtiger Teil der Nachwuchsarbeit ist, verrät er im Interview.

Sie sind seit Herbst 2014 Mitglied im VDE, was hat Sie zum Eintritt bewogen?
Tatsächlich war es das „Ersticamp“ der ETG Kurzschluss. Die deutschlandweite Vernetzung und der daraus resultierende fachliche Austausch über das VDE YoungNet sind wirklich interessant und hilfreich. Man kann ein bereits vorhandenes Netzwerk nutzen, anstatt sich es selbst mühsam aufbauen zu müssen. Außerdem wäre unsere Gesellschaft ohne Vereinsleben nur noch die Summation aller Einzelpersonen. Mit dem VDE speziell verbinde ich die Vereinigung aus 126 Jahren Tradition sowie Zukunftsfähigkeit, die sich in einer exzellenten Nachwuchsförderung widerspiegelt.

Sie haben von 2007 – 2009 insgesamt drei Mal am VDE Schülerforum teilgenommen. Wie wurden Sie als Schüler darauf aufmerksam (gemacht)?
Bereits in der gymnasialen Unterstufe motivierten mich unsere Lehrer der MINT-Fächer (v.a. in "Natur und Technik") zur Teilnahme mit unseren Projekten an diversen Wettbewerben, wie JugendForscht, VisionIng21 und eben auch dem VDE Schülerforum. Neben dem Interesse am Thema war es übrigens auch der Tag schulfrei, der mich motiviert hat .

Welche Themen wählten Sie damals für Ihre Vorträge?
2007: „Gewichtsabhängige Sortiermaschine für Kugeln"; 2008: „Statistische Auswertung einer Handyumfrage“ (Nie wieder werte ich eine Umfrage mit fast 1500 Probanden per Hand aus.);
2009: „Messung der unterschiedlichen Lichtstärken in den einzelnen Klassenzimmern unseres Schulgebäudes“ (Auch wenn das keinen Preis eingebracht hat, tauschte das Landratsamt daraufhin aber tatsächlich Leuchtmittel/Lampenschirme in zu dunklen Klassenzimmern aus .)
 
Warum sollte man als Schüler überhaupt am VDE Schülerforum teilnehmen und haben Sie als Mitglied der Fachjury einen Tipp für die Ingenieure von (über)morgen?
Die Schulzeit sollte nicht nur aus Unterricht bestehen, sondern auch aus einem Blick über den berühmten Tellerrand. Bildungseinrichtungen können das allein aber nicht schaffen, z. B. so einen schulübergreifenden Wettbewerb selbst zu organisieren und sind daher auf die Organisation durch zukunftsorientierte Verbände wie den VDE angewiesen.

Allen zukünftigen Teilnehmern empfehle ich: Quellenangaben nicht vergessen! Das gibt nämlich zwei Punkte in der Bewertung und ist eine gute Übung, beispielsweise für die W-Seminararbeit in der Oberstufe.

Haben Sie Wünsche für die Zukunft des Verbands?
Den vorherrschenden reinen Technikoptimismus sollte man im Hinblick auf die damit verbundenen Sicherheitsrisiken etwas ausbremsen –  auch wenn das immer niemand hören will. Außerdem sollte man die Ingenieursgenerationen miteinander ins Gespräch zu bringen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. Bei den VDE BV-Vorstandssitzungen  funktioniert das z. B. schon recht gut.

Und natürlich: Das Schülerforum weiterführen! Der enorme Aufwand macht sich auch für den VDE bezahlt, obwohl man das Ergebnis erst ein paar Jahre später sieht.